Leiharbeiter geht gegen willkürliche Kündigung durch „Akzent Personaldienstleistungen“ aus Jena vor

+++ Kundgebung abgesagt, da die Kündigungen abgewehrt werden konnten +++
Ein Leiharbeiter bei Akzent Personaldienstleistungen und Mitglied der FAU Jena wurde am 22. Januar 2020 unmittelbar nach seiner Krankschreibung ohne Angabe von Gründen zu Ende Februar entlassen. Im Personalgespräch wurde ihm mündlich mitgeteilt, er brauche nach Ende der Krankschreibung nicht mehr am aktuellen Arbeitsort erscheinen. Er kam dieser Anweisung nach und erhielt daraufhin postalisch zwei Abmahnungen (datiert auf den 28. und 30. Januar) und eine fristlose Kündigung (ebenfalls auf den 30. Januar datiert), da er seine Meldepflicht verletzt habe. Diese willkürlichen Kündigungen nimmt der betroffene Leiharbeiter natürlich nicht hin und hat mit seiner Gewerkschaft eine Kündigungsschutzklage gestellt.
Inzwischen wurde der Leiharbeiter wieder von der Leiharbeitsfirma zur Arbeit eingesetzt, womit zumindest die fristlose Kündigung faktisch hinfällig ist und nur noch die fristgerechte im Raum steht. Sofern wir keine schriftliche Rücknahme aller Kündigungen haben, werden wir an der Klage festhalten und rufen zu einer Kundgebung am 28. Februar vor dem Jenaer Sitz der Leiharbeitsfirma am Markt auf. Die gerichtliche Güteverhandlung ist für den Montag darauf, den 3. März angesetzt. 

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2. Lohnarbeitslosenstammtisch

Am 26. Februar treffen sich zum zweiten Mal Lohnarbeitslose aus der FAU und ihren Umfeld zum thematischen Stammtisch. Unter Lohnarbeitslos verstehen wir alle, welche keiner geregelten Tätigkeit nachgehen und vom Amt leben oder sich sonst wie über Wasser halten.  Wir wollen uns in lockerer Runde über unsere Situation austauschen und uns gegenseitig unterstützen. Entsprechend wird es auch einen Input zu (professionellen) Beratungsstellungen in Jena geben.

12.02. | Gewerkschaftlicher Kneipenabend mit Film

Die FAU Jena lädt Euch für Mittwoch, den 12. Februar 2020, ab 20 Uhr zu unserem monatlichen Kneipenabend in unser Gewerkschaftslokal Milly Witkop (Bachstraße 22) ein. Neben all den Arbeitskämpfen und den aktuellen politischen Kämpfen wollen wir in einer gemütlichen Runde zusammen kommen, vielleicht einen kleinen Plausch halten und mit Euch warme oder kühle Getränke genießen. Zu Beginn zeigen wird diesmal den labournet.tv-Film Unter dem Plastik der Strand (2019, 31 min, OmU).

Zehntausende Migrant_innen schuften in den Gewächshäusern Südspaniens für Hungerlöhne, damit die europäischen Supermärkte ganzjährig frisches und billiges Gemüse anbieten können.

Dieser eindringliche, sehenswerte Film von Aline Juárez Contreras erzählt die Geschichte von 22 marokkanischen Arbeiter_innen, die sich zur Wehr setzen und der Ausbeutung und Diskriminierung im Plastikmeer von Almería Organisierung und Solidarität entgegensetzen.

Lohnarbeitslosenstammtisch im FAU Lokal

Am 22. Januar treffen sich zum ersten Mal Lohnarbeitslose aus der FAU und ihren Umfeld zum thematischen Stammtisch. Unter Lohnarbeitslos verstehen wir alle, welche keiner geregelten Tätigkeit nachgehen und vom Amt leben oder sich sonst wie über Wasser halten.  Wir wollen uns in lockerer Runde über unsere Situation austauschen und uns gegenseitig unterstützen. Entsprechend wird es auch einen Input zu (professionellen) Beratungsstellungen in Jena geben.

Einigung mit Thüringer Reinigungsfirma erzielt – Arbeitskonflikt beendet

In der gestrigen Güteverhandlung konnten wir eine Einigung mit einer Thüringer Reinigungsfirma erzielen und eine Teilzahlung der offenen Forderung erreichen. Dabei hat sich deutlich gezeigt, dass der gewerkschaftliche Druck ausschlaggebender war als die juristischen Argumente. Sobald der Geldeingang erfolgt, ist dieser Konflikt mit Reinigungsfirma für uns beendet und es werden keine weiteren Aktionen erfolgen. Entsprechende Kundgebungen wurden bereits abgesagt.
Wir möchten unseren Schwestersyndikaten in Berlin, Dresden und Halle für ihre Unterstützung danken. Diese hatten ebenfalls Kundgebungen in der nächsten Woche vorbereitet, um den Konflikt weiter auszuweiten.

Arbeiten an der Uni – ausgebeutet, aber wenigstens intellektuell

Veranstaltung: 13.01.2010 | 18 Uhr | Seminarraum 120 (FSU Jena, CZS3)

Studentisch beschäftigt im Wissenschaftsbetrieb: flexible Arbeitszeiten, interessante Lektüre, Geld verdienen, den Prof. ein bisschen kennenlernen und die Versprechungen einer Promotionsstelle liegen in der Luft – was ist dran an dieser Romantik? Ein kritischer Blick zeigt: nicht sehr viel.

Auch nach dem Abschluss, wenn der Sprung in den Wissenschaftsbetrieb geschafft scheint, verändert sich nicht viel – Befristung, schlechte Bezahlung, Überstunden, Abhängigkeit, Frust.

Was bedeutet es, in diesen Zuständen zu lernen, lehren und arbeiten? Wie sind die Arbeitsbedingungen für studentisch Beschäftigte und wissenschaftliche Mitarbeiter*innen? Was ist dran am Intellektuellendasein? Lasst uns darüber reden!

In Kooperation mit den Falken Jena

Konflikt mit Thüringer Reinigungsfirma

— english Version below —
Die FAU Jena führt derzeit einen Arbeitskampf gegen eine Thüringer Reinigungsfirma. Es bestehen offene Lohnforderungen von über 1000 € für ein Gewerkschaftsmitglied, weswegen wir am 20. November Klage eingereicht haben und gewerkschaftliche Aktionen vorbereiten, um mit Nachdruck unser Recht zu erstreiten.
 
Dies ist bereits der zweite Fall in diesem Jahr, welchen die FAU Jena gegen die Reinigungsfirma führt und wieder geht es um vorenthaltenen Lohn. Im September diesen Jahres konnten wir schon einmal Lohnforderungen vor Gericht durchsetzen und dort eine Einigung erzielen. Diesmal werden wir uns aber nicht so einfach abspeisen lassen und auf die volle Summe gehen. Es sind uns weitere Fälle bekannt, wo es Probleme mit den Lohnzahlungen bei der Reinigungsfirma gibt, diese werden von uns beobachtet.

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Syndikal 2020 im Lokal erhältlich

Für das kommende Jahr gibt es wieder einen Syndikal (anarchosyndikalistischer Taschenkalender), welchen ihr in unserem Lokal bekommen (solange der Vorrat reicht) oder auch direkt bei Syndikat-A bestellen könnt. Neben dem üblichen Kalender-Kram sind auch wieder viele Texte und Grafiken aus der (nicht-nur) anarchosyndikalistischen Bewegung enthalten.

Union Tour – Workers unite around the world. Nähfabriken in Asien

Jena 18.10. | 18 Uhr | Hörsaal 4 | Carl-Zeiss-Str. 3

Dian von der feministischen Gewerkschaft Inter-Factory Workers’ Federation (FBLP), welche insbesondere in Jakarta (Indonesien) ihren Fokus hat, sowie Chamila des Dabindu Collective (Sri Lanka) werden einen Input geben. Der Schwerpunkt liegt auf den Arbeits- und Lebensbedingungen der Näherinnen, insbesondere Gender-Based-Violence (GBV) sowie aktuellen Arbeitskämpfen. Anschließend soll in einen Austausch getreten und besprochen werden, was  vor Ort getan werden kann, um die Bemühungen der Näherinnen zu unterstützen.
Input wird auf Englisch gegeben und eine Übersetzung auf Deutsch  organisiert.

Mall of Shame – Der Protest der Straße und die Mühlen der Justiz

Veranstaltungstour Berlin 12.10. | Leipzig 13.10. | Jena 14.10. | Erfurt 15.10.

Prozess 16.10. 8:00 Uhr Kundgebung vor dem BAG Erfurt | 9:00 Uhr Prozess BAG | Gemeinsame Zugfahrt von Jena-West 07:00

Mall of Shame, pay the workers!“, schallte es vor fünf Jahren wochenlang in den Straßenschluchten am Potsdamer Platz, vor der Mall of Berlin. Wanderarbeiter aus Rumänien wandten sich gemeinsam mit der FAU Berlin gegen die gewerbsmäßige Abzocke von ausländischen
Arbeitskräften. Vereint gelang es, große Aufmerksamkeit und Solidarität bis in bürgerliche Kreise herzustellen. Für die Auszahlung der ausstehenden Löhne musste letztlich jedoch der Rechtsweg beschritten werden.

Die rumänischen Genossen betonten immer wieder, dass sie mit diesem Kampf ihre Würde zurück-
erlangen wollten – und dass ihnen dies gelungen ist. Nun, fünf Jahre nach den Ereignissen, kommt der Fall vor das höchste deutsche Arbeitsgericht: das Bundesarbeitsgericht in Erfurt. Die FAU geht den Rechtsweg damit weiter als andere Gewerkschaften. Sollte die bisherige Rechtsprechung korrigiert werden, könnte dadurch der Sub-Sub-Subunternehmersumpf mitsamt mutwilliger Insolvenzen trockengelegt werden.

Im Vorfeld der Verhandlung vor dem Bundesarbeitsgericht am 16. Oktober 2019 in Erfurt
beleuchten wir in einer Veranstaltungsreihe die immer noch spezifischen Ausbeutungsverhältnisse von Arbeitsmigrant*innen und die Möglichkeiten des Widerstands gegen die zunehmend
allgemeine Prekarität. Und blicken zurück auf den beispiellosen Kampf von selbstorganisierten Mitgliedern einer kleinen Basisgewerkschaft.

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