Hier gibts neues aus eurer kämpferischen Basisgewerkschaft in Jena!
Ein ehemaliger Mitarbeiter mit Zuwanderungsgeschichte hat sich wegen seiner Kündigung und ausstehender Lohnauszahlung beim Textilunternehmen MEWA an uns gewandt. Während seiner sechsmonatigen Tätigkeit war er unter anderem mit dem Bekleben von Arbeitskleidung beschäftigt. Im letzten Monat seiner Anstellung erlitt er aufgrund der einseitigen körperlichen Belastung starke Rückenschmerzen sowie einen akuten Asthmaanfall.
Trotz ärztlicher Atteste und mehrfacher Bitten um eine gesundheitsschonendere Tätigkeit verweigerte das Unternehmen jede Unterstützung. Besonders schwerwiegend: MEWA stellte seine Arbeitsunfähigkeit in Frage und zahlte den Lohn für den Krankheitszeitraum nicht aus – obwohl Krankenscheine vorlagen.
Der Betroffene kritisiert das Verhalten von MEWA als existenzbedrohend für sich und seine Familie. Er fordert das Unternehmen auf, die ausstehende Lohnzahlung nachzuholen. Zudem möchte er seinen Fall öffentlich machen, um Kolleg*innen in ähnlichen Situationen darauf aufmerksam zu machen und ihnen zu zeigen, dass sie sich zur Wehr setzen können.
Im Dezember 2023 wurde der Unternehmensstandort Jena mit dem I-Work Business Award für die herausragende Integration ausländischer Beschäftigter ausgezeichnet. Die eigenmächtige Entscheidung des Unternehmens, den Lohn trotz Krankschreibung nicht zu zahlen, wirft jedoch einen bedenklichen Schatten auf das nach außen vermittelte Bild von MEWA. Integrationspreise zu erhalten und einem migrantischen Mitarbeiter widerrechtlich den Lohn vorzuenthalten, passt schlecht zusammen.
Mit einer öffentlichkeitswirksamen Kundgebung wollen wir die Belegschaft informieren und auf den Fall aufmerksam machen, denn wir gehen davon aus, dass es sich nicht um einen Einzelfall handelt.
Kommt vorbei und unterstützt den Kollegen!