FSU Jena wirft Klimaaktivist:in raus

Was ist passiert?
Die Friedrich-Schiller-Universität Jena wirft den:die Klimaaktivist:in Eli raus, aufgrund von Vorstrafen die durch zivilen Ungehorsam im Klimaaktivismus entstanden sind.
Warum kämpfen wir dagegen an?

Die FSU Jena behindert Elis wissenschaftliche Karriere und somit seine:ihre berufliche Zukunft aufgrund seines:ihres zivilen Ungehorsams und kriminalisiert damit als weitere Institution den dringend notwendigen Klimaaktivismus. Auch arbeitsrechtlich ist der Fall heikel, da die Vorstrafen in keinem Zusammenhang mit seiner:ihrer Tätigkeit stehen und somit nicht hätten abgefragt werden dürfen.

und sowieso
In der Wissenschaft herrscht Konsens darüber, dass entschlossenes Handeln wichtig ist, um der Klimakatastrophe entgegenzuwirken. Auch die FSU Jena setzt sich laut ihrem Leitbild für Kilma- und Umweltgerechtigkeit ein. Die Nachhaltigkeitsstrategie der Uni Jena erscheint uns aber mehr als scheinheilig: sie setzt sich für mehr Partizipation der Universitätsangehörigen in ihrer Nachhaltigkeitsarbeit ein, aber umgesetzt wird bisher wenig.
Ganz im Gegenteil:
außeruniversitär engagierten Menschen droht der Rauswurf aufgrund ihres Aktivismus!
Das lassen wir nicht zu!
Wir, die FAU Jena kämpfen solidarisch mit unserem Mitglied Eli, das es seine
 Arbeit wieder aufnehmen kann und Klimaaktivismus KEINE Konsequenzen am
Arbeitsplatz hat! Heute haben wir Klage beim Amtsgericht Gera eingereicht. Wir sind wütend über das Vorgehen der Uni Jena und wollen nicht hinnehmen, dass unserem Mitglied Eli aufgrund von Klimaaktivismus gekündigt wird. Deshalb wollen wir neben der Klage öffentlich darauf Aufmerksam machen. Es kann nicht sein, dass Vorstrafen, die im Zusammenhang mit Klimaaktivismus entstehen, gleich behandelt werden wie z.B. rechte Straftaten. Besonders weil sich die Uni Jena gerne ein “grünes“ Image verpassen will. Wir betrachten die Kündigung mit großer Sorge, auch im Hinblick auf die kommenden Landtagswahlen in Thüringen. Wenn schon jetzt die Strategie der Uni ist, unliebsame Personen durch annulieren des Arbeitsvertrages loszuwerden, ist das nur ein Vorgeschmack darauf, was uns als engagierten Arbeiter:innen unter einer rechten Regierung drohen wird. Deswegen ist es um so wichtiger, jetzt solidarisch mit betroffenen Personen zu stehen und auf die Missstände aufmerksam zu machen. Denn ein Angriff auf eine:n Arbeiter:in ist ein Angriff auf alle Arbeiter:innen.
Wenn ihr euch noch mehr für den Fall interessiert, findet ihr hier auch ein Artikel von der Jenaer Hochschulzeitschrift Akrützel.
Die offizielle Pressemitteilung findet ihr hier.

Wir denken an euch und stehen an eurer Seite

Solidaritätserklärung des Solidaritätskreises Jena für die verfolgten Antifaschist:innen, unterstützt von Jenaer und Erfurter Gruppen und Organisationen, Februar 2024

Achtung: Im Folgenden wird es um rechte, staatliche und sexualisierte Gewalt gehen.

Nach Angriffen auf Neonazis im Vorfeld und am Rande eines neonazistischen Groß-Events in der ungarischen Hauptstadt Budapest Anfang Februar 2023 verfolgen die ungarische und deutsche Polizei mehrere Antifaschist:innen aus Ungarn, Italien und Deutschland. Zwei von ihnen befinden sich seitdem in Untersuchungshaft in einem Gefängnis in Budapest. Zusätzlich suchen sie nach mindestens circa 10 Antifaschist:innen aus Deutschland. Diese wurden trotz einer weitreichenden Öffentlichkeitsfahndung bis heute nicht gefunden und scheinen sich dem Zugriff der Behörden zu entziehen. Ihnen drohen Untersuchungshaft, möglicherweise auch die Auslieferung nach Ungarn, ein politisch aufgeladener Prozess und Strafhaft.

Mehrere junge Leute aus Jena befinden sich unter den Gesuchten. Wir kennen sie als herzliche Freund:innen und engagierte Mitstreiter:innen. Außerdem hat die deutsche Polizei am 15. März 2023 mehrere Wohnungen in Jena durchsucht und die Bewohner:innen, darunter Eltern und ihre Kinder, stundenlang schikaniert und erniedrigt. Diese Ereignisse haben uns sehr aufgewühlt. Wir haben uns daher entschieden, diese gemeinsame Erklärung herauszubringen.

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Pressemitteilung Universität entledigt sich Klimaaktivisten

Die Friedrich-Schiller-Universität Jena (FSU) erklärte einen Arbeitsvertrag mit einer:m wissenschaftlichen Mitarbeiter:in im letzten Dezember wegen Vorstrafen im Zusammenhang mit Klimaaktivismus für ungültig. Die Gewerkschaft Freie Arbeiterinnen- und Arbeiter-Union Jena (FAU Jena) vertritt die betroffene Person und geht nun juristisch dagegen vor.
Die FSU Jena legt zum Abschluss eines Arbeitsvertrages standardmäßig ein Dokument vor, in dem allgemein nach Vorstrafen gefragt wird. Der:die Wissenschaftler:in Eli unterschrieb das Dokument. Zeitgleich ließ Eli ein polizeiliches Führungszeugnis an die Universität schicken. Dort waren Einträge zu finden, weswegen die Universität Jena Eli nun arglistige Täuschung vorwirft und den Arbeitsvertrag juristisch anfechtet. Die FAU Jena widerspricht dieser Argumentation.
“Das unspezifische Abfragen von Vorstrafen seitens der Universität im Anstellungsverfahren ist unzulässig. Es besteht für Bewerbende auch im öffentlichen Dienst keine allumfassende Offenbarungspflicht. Entsprechend liegt hier keine rechtswidrige Täuschung vor und der Arbeitsvertrag hat Bestand. Außerdem schickte unser Mitglied sein Führungszeugnis unverzüglich an die Universität und gab auf Rückfrage ohne zu zögern und wahrheitsgemäß Auskunft zu den Einträgen”, so der Gewerkschaftssekretär Thomas Möller der FAU Jena.
Nachdem die FAU Jena die Friedrich-Schiller-Universität Jena darauf hingewiesen hat, äußerte sich due Universität erneut. Sie wolle generell keine vorbestraften Menschen einstellen. Außerdem unterstellte sie Eli eine antidemokratische Grundhaltung und begründete so die fehlende Eignung von Eli als wissenschaftliche:r Mitarbeiter:in. “Ich bin erschrocken über diese Interpretation. Mit meinem Protest wollte ich dafür einstehen, dass sich auch unsere Bundesregierung an das Pariser Klimaabkommen und die selbst gesteckten Klimaziele hält. Die Uni sorgt mit der Blockade meines beruflichen Werdegangs nun dafür, dass mir dieser zum Verhängnis wird für meine zukünftige Karriere.”
Diese Woche reichte die FAU Jena eine Feststellungsklage beim Arbeitsgericht Gera ein. Zudem ist eine Kundgebung vor der Güteverhandlung geplant.

Gewerkschaftskino am 10. Januar: Der laute Frühling

dt/engl mit dt/engl/fr/span/ital/niederl/slowak UT | 62 min | 2022

Wir wollen am kommenden Mittwoch (10.01.) den Film „Der laute Frühling“ schauen, welchen es jetzt kostenlos auf labournet.tv zum streamen gibt. Der Lokal wird ab 19:30 Uhr geöffnet sein und wir beginnen um 20 Uhr mit der Filmvorführung.

Hier noch das Ankündigungstext von Labournet.tv: „In der globalen Klimabewegung setzt sich mehr und mehr die Erkenntnis durch, dass es so nicht weitergehen kann und dass wir einen Systemwechsel brauchen.
In „Der laute Frühling“ schauen wir mit Hilfe von animierten Sequenzen in die Zukunft und beschreiben, wie jene tiefgreifende gesellschaftliche Transformation, die wir brauchen, aussehen könnte.“

Alle zur Streikdemo am Hochschulaktionstag am 20. November

Am 20. November 2023 findet bundesweit ein Hochschulaktionstag für bessere Studien- und Arbeitsbedingungen statt. Als Basisgewerkschaft FAU Jena unterstützen wir den Aktionstag in Jena. Inzwischen ist der Streikaufruf von ver.di für die Arbeiter:innen der Ernst-Abbe-Hochschule, der Universität Jena und des Studierendenwerks Thüringen raus. Es wird also auch ein Streiktag!

An dem Tag können sich alle Arbeiter:innen und Unterstützer:innen ab 8 Uhr bei den Infoständen am Johannisplatz sammeln. Um 10 Uhr beginnt dann die Streikdemo, die von einem gewerkschaftsübergreifenden Bündnis vorbereitet wird. Auch wir als FAU Jena werden vor Ort sein und rufen unsere Mitglieder und Sympathisant:innen auf, sich anzuschließen.

Mehr Informationen findet ihr auf der Seite des Aktionstags.

Gewerkschaftskino: Salt of the Earth

Ab dem kommenden Mittwoch (15.11.) werden wir in unserem Gewerkschaftlokal (Bachstr. 22) jede Woche einen thematischen Film zum Thema Arbeitkampf / Gewerkschaft schauen. Die Reihe möchten wir mit dem Klassiker Salt oft he Earth (94 min, eng. mit dt. UT) von 1954 beginnen. Mehr Details zu diesen „klassischen Streikfilm“ findet ihr auf Labournet.tv, wo der Film auch kostenfrei zum Streamen verfügbar ist.

Das Lokal wird nächsten und die kommenden Mittwoche ab 19:30 Uhr geöffnet sein und Punkt 20:00 Uhr starten wir dann jeweils mit den Filmen. Anschließend wird es Raum geben über den Film und darüber hinaus mit uns zu sprechen.

Sprechstunde zukünftig 18:30 bis 19:30 Uhr

Unsere gewerkschaftliche Sprechstunde verschiebt sich ab November aus organisatorischen Gründen auf 18:30 bis 19:30 Uhr.
Wir beraten euch weiterhin bei euren arbeitsspezifischen Problemen, reden mit euch über den rechtlichen Rahmen und zeigen euch individuelle wie auch kollektive Handlungsperspektiven auf. Idealerweise meldet Ihr euch vorher per E-Mail zur Sprechstunde an: kontakt-jena [at] fau [punkt] org und erläutert in der E-Mail bitte kurz das grundlegende Problem, damit wir uns auf die Sprechstunde besser vorbereiten können.

Falls der Dienstags-Termin für euch ungünstig ist, schreibt uns ebenfalls eine Mail und wir finden einen Alternativtermine.

Der betriebliche und überbetriebliche Widerstand der Nachwendezeit – Vortrag mit Bernd Gehrke (AK Geschichte sozialer Bewegungen Ost-West)

Samstag | 4. November 2023 | 16–19 Uhr | SR 309 der Universität Jena in der Carl-Zeiss-Straße 3

Der Berliner Historiker Bernd Gehrke wird in seinem Vortrag über die beeindruckende, aber gescheiterte und weitgehende vergessene Protestbewegung der frühen 1990er Jahren in den Betrieben und Städten Ostdeutschlands sprechen: über die Massendemonstrationen, wilden Streiks, Werksbesetzungen, Hungerstreiks. Er wird dabei auch auf die Schock-Strategie der Privatisierung durch die Treuhandanstalt sprechen, die in der Deindustrialisierung der ehemaligen DDR mündete. Auch auf die Rolle der Gewerkschaften bei den Protesten wird er eingehen. Im Anschluss an den Vortrag wird er uns einen halbstündigen Dokumentarfilm über den Kampf der Arbeiter:innen vom Stahl- und Walzwerk Henningsdorf bei Berlin zeigen. Tausende Kolleg:innen besetzten 1991 über zwei Wochen das Werk und kämpften gegen dessen Ausverkauf durch die Treuhand.

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Crowdfunding für die Gewerkschaft FGWM in Myanmar

Als Basisgewerkschaft FAU Jena unterstützen wir das Crowdfunding der FAU Hamburg und der IWW für die Federation of General Workers Myanmar, die neben verschiedenen Berufsgruppen vor allem Textilarbeiter:innen organisiert. Seit dem Militärputsch von 2021, bei dem das südostasiatische Land wieder der vollen Kontrolle des Militärs unterworfen wurde, ist die Gewerkschaft von umfassenden staatlichen Repressalien betroffen. Die Spendensammlung soll unseren Kolleg:innen und Mitstreiter:innen in Myanmar dabei helfen, das Organisationsleben aufrechtzuerhalten.

Als Gewerkschaft haben wir eine Spende aus unserem Solidaritäts-Fonds beschlossen. Wir rufen alle unsere Mitglieder, Kolleg:innen und Mitstreiter:innen dazu auf, sich dem Crowdfunding anzuschließen.

Mehr Informationen in verschiedenen Sprachen, ein Info-Video und die Möglichkeit zum Spenden findet hier auf dieser Plattform: https://www.firefund.net/fgwmsolidarity

Gewerkschaftsfreiheit weltweit verteidigen!