FAU unterstützt Erste-Mai-Kundgebungen in Thüringen

In der letzten Woche wurde in Thüringen die Versammlungsfreiheit gegen das pauschale Versammlungsverbot der Thüringer Corona-Verordnung durchgesetzt. Entsprechend können zum 1. Mai, dem Kampftag der Arbeiterklasse, Kundgebungen legal stattfinden. Mitglieder der FAU unterstützen mehrere dieser Kundgebungen durch Teilnahme oder Grußworte:

Es gelten die neuen Infektionsschutzmaßnahmen für Versammlungen, erkundigt euch bitte bei den Veranstalter*innen.

Warum gehen wir am 1. Mai auf die Straße?

Wir gehen am 1. Mai auf die Straße, um der Arbeiter*innen und Anarchist*innen zu gedenken, die nach dem 1. Mai 1886 in Chicago im Kampf um den Achstundentag ermordet und hingerichtet wurden. Wir gehen am 1. Mai auf die Straße, weil Arbeiter*innen und Gewerkschafter*innen weltweit auch heute noch schikaniert, verfolgt und sogar ermordet werden: Allein 2018 wurden laut einem Bericht des internationalen Gewerkschaftsverbands ITUC 53 Gewerkschafter*innen in acht Ländern gezielt ermordet. Wir gehen auf die Straße, weil wir immer noch um unsere Rechte, Interessen und Bedürfnisse kämpfen müssen. Die Coronakrise macht die Interessengegensätze in unserer Gesellschaft noch deutlicher und spitzt die Klassenkämpfe weiter zu, z.B. durch die Aushöhlung des Arbeitszeitgesetzes oder die schikanöse Anordnung von Kurzarbeit in den freien Kitas in Jena.

Für eine starke und kämpferische Arbeiter*innen-Bewegung!

Keine Kurzarbeit für Erzieher*innen!

In Jena scheint die Stadtverwaltung die Coronakrise nutzen zu wollen, um auf Kosten der Erzieher*innen der Kitas in freier Trägerschaft Geld zu sparen. Sie habe den freien Trägern gegenüber angekündigt, dass sie ihnen aufgrund der Kita-Schließungen die Mitteln kürzen wolle. Die Erzieher*innen sollen dann stattdessen Kurzarbeitergeld erhalten, was einer Gehaltskürzung von bis zu 40% gleichkäme, bzw. gegebenenfalls von der Kommune aufgestocktes Kurzarbeitergeld, was bedeuten würde, dass die Stadt sich auf Kosten der Erzieher*innen und Arbeitsagentur gesundstößt.

Kolleg*innen in den Betrieben berichten, dass ihre Arbeitgeber*innen sie teilweise richtiggehend gedrängt haben, schon jetzt Vereinbarungen zu unterzeichnen, die nicht nur jetzt die Anordnung von Kurzarbeit ermöglichen, sondern die Verträge so ändern, dass Arbeitgeber*innen künftig ohne Zustimmung des Arbeiter*innen einseitig Kurzarbeit anordnen können.

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Coronakrise: Was können wir tun? Und wer zahlt dafür?

Auch in Deutschland haben die drastischen Maßnahmen zur Einschränkung des Coronavirus schwerwiegende wirtschaftliche und menschliche Folgen. Als Basisgewerkschaft leisten wir einen Beitrag zur gemeinschaftlichen Bewältigung dieser Krise: Wir befördern die gegenseitige Hilfe in den Stadtteilen, verteidigen die Rechte und Ansprüche von Arbeiter*innen und stellen die Frage: Wer zahlt für die Krise – wir oder das Kapital?

(1) Gegenseitige Hilfe und Solidarität

Gerade den Risikogruppen wie älteren Menschen und Menschen mit geschwächtem Immunsystem wird empfohlen, sozialen Kontakt bis auf wenige Ausnahmen zu vermeiden und die Wohnung so wenig wie möglich zu verlassen. Viele Eltern stehen aufgrund schließender Schulen und Kindergärten vor der Herausforderung, die Kinderbetreuung selbst zu organisieren. Wenn ihr nicht zu einer Risikogruppe gehört, könnt ihr eure Unterstützung in der Nachbarschaft anbieten oder euch mit einer der zahlreichen spontanen Solidaritätsinitiativen vernetzen (für Jena siehe hier und hier). Unterstützt Menschen bei Einkäufen und Botengängen, besonders jene, die Risikogruppen angehören oder im Gesundheitsbereich arbeiten.

Wir möchten aber daran erinnern, dass keine Notwendigkeit besteht, ganz alleine zu sein! Gerade jetzt ist es wichtig, dass ihr eure engsten Freund*innen oder die Familie sehen könnt. Versucht dabei, wenige Kontakte möglichst konstant zu halten. Passt aufeinander auf!

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Info-Seite über Arbeit in Zeiten der Coronakrise

Wir geben heute unsere Info-Seite mit Hinweisen und Tips zu arbeitsrechtlichen und betrieblichen Problemen in Zeiten der Coronakrise frei. Sie wird von unserer Recherche-AG täglich aktualisiert. Wir hoffen, sie nützt zahlreichen Arbeiter*innen dabei, sich über ihre Rechte und Handlungsmöglichkeiten zu informieren und für ihre Interessen einzustehen. Wer dies mit gewerkschaftlicher Unterstützung tun möchte, kann gerne auf uns zukommen.

Der Link zur Seite lautet: jena.fau.org/corona.

Solidarität in der Coronakrise: Nachbar­schaftshilfe und gewerkschaftliche Beratung

Als Basisgewerkschaft FAU bringen auch wir uns in die Solidaritätsbewegung ein, die derzeit unter den Umständen des Ausnahmezustands und der wirtschaftlichen Krise in der Bevölkerung entsteht.

(1) Nachbarschaftshilfe

Wir unterstützen die in Jena-West entstandene Initiative zur Nachbarschaftshilfe, d.h. konkret Botengänge und Einkäufe für Risikogruppen und Menschen in Quarantäne. Alle Freiwilligen und alle, die auf Unterstützung angewiesen sind, können sich Montag bis Samstag, von 10 bis 14 Uhr unter der Nummer der Initiative melden: 0157 34527231.

Dabei sind folgende Hygienemaßnahmen zu beachten: Handschuhe tragen, Desinfektion, Husten und Niesen in Ellenbeugen, regelmäßiges Händewaschen, Kontakt mit Gesicht vermeiden, kein Direktkontakt mit den Übergabepersonen und Einkauf am abgesprochenen Ort abstellen, Geld im Umschlag entgegennehmen und Restgeld mit Kassenbon im selben Umschlag zurückgeben.

Wir rufen alle dazu auf, sich an Freund*innen, Bekannte und Nachbar*innen mit Kindern zu wenden und ihnen für Notfälle eine Betreuung ihrer Kinder anzubieten. Eine stabile 1-zu-1-Betreuung im Sinne einer Patenschaft und kurze Wege sind der Bildung von Gruppen vorzuziehen, um der Verbreitung des Virus entgegenzuwirken.

(2) Arbeitsrechte kennen und verteidigen

Wir stehen auch bei Fragen in arbeitsrechtlichen und gewerkschaftlichen Dingen zur Verfügung. Ihr könnt uns per E-Mail oder Telefon kontaktieren. Zeitnah veröffentlichen wir auf jena.fau.org Informationen zum Thema.

Die Freie Arbeiterinnen- und Arbeiter-Union (FAU) Jena ist eine Basisgewerkschaft für alle Berufe mit eigenem Büro in der Bachstraße 22. Wir setzen auf die direkte Beteiligung und Mitbestimmung der Mitglieder in allen Entscheidungen und Fragen.

21. März | 11:00–15:00 | Einführung zu Rechten und Widerstandsmöglichkeiten in Hartz IV

Fällt aufgrund der Coronakrise aus und wird zu einem späteren Datum nachgeholt.

Der kostenlose Workshop führt grundlegend in die Funktionsweise des Hartz-IV-Systems ein: Wer ist anspruchsberechtigt für ALG-II? Welche Leistungen gibt es a) zur Sicherung des Existenzminimums und b) zur Integration in den Arbeitsmarkt? Welche rechtlichen Möglichkeiten gibt es sich gegen das Amt zu wehren? Wie umgehen mit Sanktionen, falschen Bescheiden, Ablehnungen u.ä.? Dazu werden Beispiele aus der Praxis diskutiert.

Weitere Infos bei Anmeldung unter: fauj-gewaktion@fau.org

Halten wir den Faschismus auf! Aufruf zur Bündnisdemonstration am 15. Februar in Erfurt

12.2. | 18:00 | Infoabend im Hörsaal 4 der Uni Jena in der Carl-Zeiss-Str. 3, siehe facebook

15.2. | 11:15 | Treff zur gemeinsamen Anreise zur Demo am Westbahnhof Jena

Als Freie Arbeiterinnen- und Arbeiter-Union (FAU) Jena unterstützen wir trotz zahlreicher Differenzen mit den aufrufenden Organisationen[1] die große Bündnisdemonstration vom 15. Februar 2020 in Erfurt und ihre grundlegende Botschaft: „Kein Pakt mit Faschist*innen – niemals und nirgendwo!“ Wir rufen alle Mitglieder und Sympathisant*innen dazu auf, mit uns gemeinsam an der Demonstration teilzunehmen.

Wir sehen die parlamentarische Zusammenarbeit von Konservativen, Liberalen und Faschisten bei der Wahl von Kemmerich zum Thüringer Ministerpräsidenten als kritischen Moment in der schleichenden Faschisierung unserer Gesellschaft und dieses Staates an, als einen Dammbruch. Wir wollen aber nicht vergessen, dass dieser Damm schon lange vorher dicke Risse hatte: CDU und FDP selbst sind von NSDAP-Mitgliedern mitgegründet worden, schwarz und blau arbeiten auf kommunaler Ebene schon länger zusammen, das will ein Großteil der rechtsorientierten Bevölkerung in Thüringen auch so und auch auf höheren Ebenen fanden sich schon vor dem 5. Februar entsprechende Statements. Auf der anderen Seite unterstützen wir aber nicht die rot-rot-grüne Regierung Thüringens. Auch unter ihr wurden in den letzten Jahren neonazistische Demonstrationen durchgeprügelt, Flüchtlinge deportiert und Kurd*innen und Antifaschist*inen von Verfassungsschutz, Polizei und Gerichten überwacht und verfolgt, während von grundlegender Umverteilung oder mutigen Sozialmaßnahmen keine Rede sein kann. Wir wollen etwas ganz anderes! Weiter lesen „Halten wir den Faschismus auf! Aufruf zur Bündnisdemonstration am 15. Februar in Erfurt“

Pressemitteilung: Der Stura und die Beschäftigten

FAU Jena fordert vom Stura Kurswechsel im Umgang mit dem Personalrat und Beschäftigten

Seit dem 19.11.2019 hat der Studierendenrat (Stura) der Universität Jena einen neuen Vorstand. Die Bildungssektion der FAU Jena möchte dies zum Anlass nehmen, auf vergangene Missstände im Umgang mit dem Personalrat und seinen Rechten hinzuweisen und vom neuen Vorstand einen Kurswechsel zu fordern.

Die gesetzlich vorgeschriebenen monatlichen Gespräche zwischen dem Personalrat der Studierendenbeschäftigten und Vorstand haben seit mehreren Monaten nicht stattgefunden, was auf die grundlose, evtl. strategische Abwesenheit des Vorstands zurückzuführen ist. Dabei sind gerade diese Gespräche wichtig, um aktuelle Probleme transparent zu machen und zu beseitigen, aber ihnen auch vorzubeugen. Unsere wesentlichen Kritikpunkte sind im Folgenden aufgelistet:

– Beschäftigte werden seit Mai 2018 nicht nach dem vereinbarten Tarifvertrag bezahlt. Die Nachforderungen bewegen sich inzwischen insgesamt im höheren fünfstelligen Bereich.
– Die Einhaltung von Arbeitsschutzvorschriften, z.B. die Anfertigung von Gefährdungsbeurteilung, ist seit mehr als zwei Jahren überfällig.
– Der Personalrat hätte beteiligt werden müssen an der Personalplanung des Haushalts.
– Die Beteiligung des Personalrats bei Einstellung der Beschäftigten und anderen Personalentscheidungen war nicht gegeben.

Hierüber berichtete der Personalrat dem Stura am 29.10.2019 und forderte die Beteiligung ein.
Aus Sicht der Bildungssektion müssen die Rechte des Personalrats ständig eingefordert werden – trotzdem werden sie nicht ausreichend realisiert. Dies führt zu einer strukturellen Rechtsverkürzung und diese sind wiederum im Zweifelsfall zum Nachteil der Studierendenschaft. „Diesen unzumutbaren Zustand permanenter Rechtsverstöße sehen wir als FAU Jena in einem übergeordneten Kontext von Neoliberalisierungen an Hochschulen. Der Stura hilft mit, die Universität Jena dauerhaft zu entdemokratisieren“, so Josephine Albrecht von der Bildungssektion. „Wir fordern den Stura auf, nun endlich seinen Pflichten als Arbeitgeber nachzukommen und umgehend Verbesserungen bei den Personalfragen durchzusetzen.“

TOWANDA bleibt!

FAU Jena erklärt sich solidarisch mit Frauenzentrum TOWANDA!

Das Frauenzentrum TOWANDA Jena e. V. leistet seit 29 Jahren wichtige Arbeit für, mit und von Frauen* in Jena. TOWANDA bietet geschützte Räume für Frauen*, kostenfreie frauenparteiliche psychosoziale Beratung sowie Sozialberatung, zahlreiche Kurs- und Seminarangebote von Frauen* für Frauen*, Deutschkurse für geflüchtete Frauen* mit Kinderbetreuung (die einzigen geschützten Kurse für Frauen* in Jena und die einzigen Deutschkurse mit durchgehender eigener Kinderbetreuung in Jena!), eine Frauen* Fach-Bibliothek sowie queerfeministisch-politische Veranstaltungen und ist Jena- und thüringenweit mit zahlreichen queerfeministischen Initiativen und Organisationen vernetzt. Außerdem werden ihre Räume von verschiedenen queerfeministischen und weiteren emanzipatorischen Gruppen genutzt.

Aktuell plagen sie Existenzängste, da bis zum Jahresende noch 8.000 Euro Mietkosten gebraucht werden. Im Fall der Nichtzahlung verlieren sie ihre Räumlichkeiten und stehen vor dem Aus! Sie suchen Unterstützung!  Wir möchten an dieser Stelle auf ihren Spendenappell (Bankverbindung unter: https://www.frauenzentrum-jena.de/beratung/ ) und auch auf einen Aktionstag aufmerksam machen:

SAVE THE DATE: Am 28. November wird es einen Soli-Tag bei ihnen im Frauenzentrum sowie ein Soli-Konzert „TOWANDA BLEIBT!“ mit anschließender Soli-Party im Café Wagner geben. Ab 19 Uhr spielen The Absence of Corners, Sad Neutrino Bitches, Delirium Tremens & Aika Akakomowitsch für TOWANDA BLEIBT!

Einladung zum gemeinsamen Schauen des Organizing-Webinars mit Jane McAlevey

Wir wollen Euch sehr hern zum 4-teiligen Online-Workshop der langjährige Organizerin Jane McAlevey einladen. Sie stellt Techniken und Strategien vor, Kämpfe, wie wir sie führen, zu gewinnen sind. Wir wollen das zum Anlass nehmen und uns über unsere Erfahrungen und Praxis austauschen, von einander lernen und gemeinsam weiter kämpfen. Der Workshop selbst dauert 90min, wir wollen vorher und hinterher mit Euch aber den Raum nutzen gemeinsam ins Gespräch zu kommen. Wir bereiten die Moderation und Snacks vor. Anschließend können wir noch etwas trinken und plaudern. (Näheres zum Workshop unten.)

Was? Workshop ‚wie wir lernen kämpfe zu gewinnen‘

Wann? 29.10., 12.11., 19.11., 26.11, je von 18:00 – 20:45 Uhr

Wo? FAU-Gewerkschaftslokal „Milly Witkop“ (Bachstr. 22, Jena)

Wenn ihr teilnehmen wollt, meldet euch bitte verbindlich per E-Mail unter kontakt-jena@fau.org an.

Eure FAU (Freie Arbeiterinnen- und Arbeiter-Union) Jena, IWW (Industrial Workers of the World), und Euer Koordinierungskreis des Frauen*streiks Jena

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