Der Arbeitskampf bei Domino’s Pizza in Leipzig

Film und Gespräch mit einem der gewerkschaftlich aktiven Arbeiter:innen

Donnerstag, 13.10.22, 18 Uhr im FAU-Gewerkschaftslokal in der Bachstraße 23

Wir zeigen einen halbstündigen Dokumentarfilm über den Arbeitskampf der Betriebsgruppe der FAU Leipzig bei Domino’s Pizza in Leipzig für bessere Arbeitsbedingungen und gegen die Schikanen der Chefs. Anschließend werden wir mit einem der Arbeiter:innen ins Gespräch kommen, der sich mit seinen Kolleg:innen organisiert hatte, um konkrete Verbesserungen durchzusetzen.

Die Veranstaltung findet im Rahmen der Alternativen Orientierungstage (ALOTA) an der Universität Jena statt.

Das FAU-Gewerkschaftslokal in Jena unterstützen – spenden und/oder Mitglied werden

Viele Organisationen und Räume haben aufgrund wegfallender Präsenzveranstaltungen und Einnahmen in der Coronavirus-Pandemie finanziell zu kämpfen. Das betrifft auch uns als Basisgewerkschaft FAU Jena mit unserem Büro/Gewerkschaftslokal in der Bachstraße 22.

Vor der Pandemie haben wir den Raum intensiv für Versammlungen, Arbeitstreffen, die gewerkschaftliche Sprechstunde, Veranstaltungen, Filmabende und Kneipenabende genutzt und ihn auch anderen Initiativen, Gruppen und Bewegungen zur Verfügung gestellt. Der Betrieb ist aufgrund der Schutzmaßnahmen gegen das Virus natürlich stark eingeschränkt. Wir wünschen uns allerdings, dass wir ihn bei entsprechenden Lockerungen wieder mehr nutzen können und bieten ihnen gerne wieder anderen an.

Um die Miete dauerhaft abdecken zu können sind wir auf die Beiträge unserer Mitglieder und die Spenden von Unterstützer:innen angewiesen. Wir möchten an der Stelle darum werben, uns auf folgendes Konto einen Dauerauftrag für die Deckung der Miete einzurichten:

FAU Jena
IBAN DE34 8306 5408 0104 7572 03
BIC GENODEF1SLR

Noch besser wäre es, Mitglied zu werden. Die Mitgliedschaft in einer Gewerkschaft lohnt sich auch für dich: Als Mitglied profitierst du von gewerkschaftlicher und anwaltlicher Beratung und Vertretung, gewerkschaftlichen und arbeitsrechtlichen Schulungen und von der tatkräftigen Unterstützung der anderen Mitglieder. Mehr Informationen zur Mitgliedschaft findest du hier.

Kundgebung vor Paradiescafé: FAU fordert Entschädigung für ehemalige Auszubildende

Seit diesem Sommer fordert eine ehemalige Auszubildende vom Paradiescafé eine Entschädigung nach dem Berufsbildungsgesetz dafür, dass sie aufgrund des stark belastenden Betriebsklimas ihre Ausbildung abbrechen musste. Dazu hat sie mit gewerkschaftlicher und anwaltlicher Unterstützung geklagt. Allerdings kam es in der Güteverhandlung zu keiner Einigung. Der Kammertermin am Arbeitsgericht ist für den Mai 2022 angesetzt.

Nun hat die FAU Jena am 28. August 2021 eine Kundgebung vor dem Paradiescafé durchgeführt. Etwa 15 Gewerkschafter:innen und Unterstützer:innen fanden sich zusammen und machten gemeinsam auf den Fall aufmerksam. Sie verteilten Flugblätter an die Eltern des benachbarten Spielplatzes, an Passant:innen und einige der Kund:innen. Dabei erhielten sie mehrere Unterstützungsbekundungen. Viele der Fans des FCC, die im Paradiescafé ihr Bier tranken, erklärten den Gewerkschafter:innen gegenüber ihre Solidarität. Auch äußerte eine Mutter vom Spielplatz: „Dass der Alf ein Verbrecher ist, ist in Jena stadtweit bekannt. Da wundert mich gar nichts mehr.“ Das können wir als Gewerkschaft nicht bestätigen. Wohl zeigen solche Aussagen aber, dass die Zustände, gegen die sich die ehamlige Auszubildende nachträglich wehrt, nicht unbekannt sind.

Mit der Kundgebung haben wir dem Paradiescafé gezeigt, dass man die Forderung unserer Kollegin nicht einfach aussitzen kann. Wir werden weiterhin in der Öffentlichkeit für ihre Interessen eintreten – solange, bis es zu einer vernünftigen Einigung oder einer gerichtlichen Entscheidung kommt.

Ehemalige Auszubildende geht zusammen mit der FAU Jena gegen Schikane im Restaurant Paradies Café GmbH vor

Das Restaurant Paradies Café GmbH ist zwar wunderschön im Paradiespark der Stadt Jena gelegen, die Ausbildungs- und Arbeitsbedingungen sind allerdings alles andere als paradiesisch. Nun geht eine ehemalige Ausbildende zusammen mit der Basisgewerkschaft FAU Jena gegen ihren früheren Arbeitgeber vor.

Dieser hatte im Sommer letzten Jahres die Kollegin wiederholt vor Gästen und Kolleg*innen in grober Weise beleidigt. Dabei spielte es für den Chef, der gleichzeitig auch Betreiber des F-Haus in Jena ist, scheinbar keine Rolle, ob die Beleidigungen in der betriebsinternen WhatsApp-Gruppe oder öffentlich in der Betriebsstätte ausgesprochen wurden. Neben dem unerträglichen Betriebsklima bekam die ehemalige Auszubildende immer seltener Schichten zugeteilt, die für den erfolgreichen Abschluss der Ausbildung zur Restaurantfachkraft dringend notwendig gewesen wären.

Aufgrund der hohen psychischen Belastung durch die anhaltende Schikane des Chefs beschloss die ehemalige Auszubildende aus Eigenschutz, im November letzten Jahres zu kündigen, und wandte sich an die FAU. Nun wird gemeinsam auf juristischem Weg ein Schadensersatz für die vorzeitige Beendigung des Ausbildungsverhältnisses (nach § 23 I Berufsbildungsgesetz) angestrebt.

Die Ausbildungs- und Arbeitsbedingungen in der Gastronomie sind oftmals hart: geringe Vergütungen, ungünstige Arbeitszeiten, neben einer besonderen Betroffenheit der Branche von der Pandemie. Die Gestaltung des Betriebsklimas und die Einhaltung der Fürsorgepflichten liegen aber ganz beim Inhaber, der keinen Wert auf einen respektvollen Umgang zu legen scheint. Dies schildern auch weitere Ex-Angestellte und Gäste. Eine Stellenannonce auf Facebook spiegelt den Geist des Unternehmens wieder:

„Unser kleines Team sucht Kellner / Kellerin – gern auch Teilzeit über Minijob. schöne wäre wenn du halbwegs pünktlich u drogenfrei auf Arbeit kommst und das kleine 1×1 kannst – Aufbesserung bei guter Leistung geht immer“ (14.07.2021, Rechtschreibfehler im Original)

Die FAU Jena fordert zusammen mit der ehemaligen Auszubildenden einen angemessenen Schadensersatz für die erlebte Schikane am Ausbildungsplatz und den verhinderten Ausbildungsabschluss. In der Ausbildung muss nicht alles hingenommen werden: Lehrjahre zu Herrenjahren machen!

Sommerschule der FAU in Hannover

Die Teilnehmer:innen der FAU-Sommerschule.

Zum letzten Juli-Wochenende 2021 fand in Hannover die bundesweite Sommerschule der Basisgewerkschaft FAU statt. Unter den über 75 Teilnehmer:innen befanden sich auch einige Mitglieder der FAU Jena.

Die Sommerschule wird von der bundesweiten FAU-Föderation ausgerichtet. Schulungsleiter:innen aus zahlreichen Städten boten Veranstaltungen und Workshops zu verschiedenen praktischen gewerkschaftlichen Themen an – vom betrieblichen Organizing und militanten Untersuchungen über Arbeitsrechtliches wie Tarifverträge und Kündigungsschutz bis hin zu Sprechstunden, Öffentlichkeitsarbeit, gewerkschaftlichen Zutrittsrechten zum Betrieb und der Vertretung der eigenen Mitglieder am Arbeitsgericht.

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