Gerichtliche Einigung mit dem Triathlon-laden erzielt

In der Güteverhandlung am 20. August konnten die FAU Jena im Konflikt mit dem Triathlon-laden.de eine Einigung erzielen. Der Richter stellte schnell klar, dass ein Arbeitsverhältnis – im gerichtlichen Vergleich auf Wunsch der Gegenseite als Praktikumsverhältnis betitelt – vorlag. was der Arbeitgeber ursprünglich bestritt, und die Frage nur sei, zu wann dieses beendet werden soll. Letztendlich ließen wir uns auf den 30. Juni als Enddatum ein unter Voraussetzung, dass für den Monat Juni das volle Gehalt gezahlt wird. Damit konnten wir die Forderung der Kollegin durchsetzen und erwarten die Zahlung. Sobald diese ankommt, ist der Konflikt damit für uns beendet.

Wegen Ausbeutung und Arbeitgeberwillkür: Arbeiterin wehrt sich gegen die Giancarlo Gruppe in Weimar

Nachdem die Weimarer Restaurantkette ‚Gruppo Giancarlo‘ in der Vergangenheit aufgrund baurechtlicher und veranstaltungsrechtlicher Probleme auffällig war, dringen nun arbeitsrechtliche Missstände ans Tageslicht. Neben den in der Gastronomie üblichen Verstößen u.a. gegen das Arbeitszeitgesetz leben die meist migrantischen Angestellten in extremer Abhängigkeit vom Arbeitsverhältnis und sind so der Willkür der Bosse ausgesetzt. Mehrere portugiesische Arbeiter*innen haben sich jetzt innerhalb der FAU Jena organisiert.

In einem konkreten Fall wurde eine Angestellte fristlos gefeuert, nachdem sie nach dem ihr zustehenden Trinkgeld gefragt hatte. Die FAU Jena geht nun mit gewerkschaftlichen und juristischen Mitteln gegen die Kündigung vor. Im Zusammenhang damit kommt es am 6. August zur Güteverhandlung vor dem Arbeitsgericht Erfurt. Im Zuge der Auseinandersetzung sind weitere Missstände sichtbar geworden.

Die migrantischen Arbeiter*innen, überwiegend aus Portugal, Rumänien und Polen, werden direkt in ihren Herkunftsländern angeworben und in Wohnungen untergebracht, welche von der Restaurantkette selbst angemietet werden. Mit dem Arbeitsvertrag wird ein einseitiger Mietvertrag mit dem Arbeitgeber unterschrieben und die Miete wird direkt vom Lohn abgezogen. Bei oben genannter Kündigung des Arbeitsverhältnisses ging damit zugleich die Aufforderung einher, die Wohnung innerhalb von vier Tagen zu verlassen. Die Kollegin wurde wegen ihrer legitimen Forderung also im wahrsten Sinne des Wortes unvermittelt auf die Straße gesetzt.

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Gefeuert und um Lohn geprellt! Arbeitskampf im Triathlon

Im Mai und Juni 2018 hat eine Kollegin in knapp zwei Wochen insgesamt 41,5 Stunden beim Triathlon Laden in Jena Ost gearbeitet. Mündlich war zunächst eine Beschäftigung von 20 Wochenstunden für einen Monat vereinbart. Über eine Erhöhung der Wochenstundenzahl sollte nach Ablauf dieses Zeitraumes entschieden werden. Einen schriftlichen Arbeitsvertrag hat die Kollegin während dieser Zeit auch auf Nachfrage nicht erhalten – dieser sollte erst Ende Juni erstellt werden. Nach Ablauf der ersten zwei Wochen wurde die Genossin dann unvermittelt beim Arbeitsantritt darauf hingewiesen, dass sie nicht mehr zu erscheinen bräuchte und wurde für die geleistete Arbeit mit 100 Euro abgespeist. Also mit einem Stundenlohn deutlich unterm Mindestlohn!

Als FAU haben wir den Chef darauf hingewiesen, dass eine mündliche und fristlose Kündigung rechtswidrig ist, das Arbeitsverhältnis damit weiterhin besteht und weitere Lohnansprüche entstehen. Wir haben zeitgleich eine Kündigungsschutzklage beim Arbeitsgericht Gera eingereicht, welches die Güteverhandlung auf den 20. August 10:20 Uhr festgelegt hat.

Bisher kam es nur zu einer ablehnenden Reaktion des Arbeitgebers, wonach es angeblich nur ein Praktikum war. Wir werden zeitnah mit gewerkschaftlichen Maßnahmen den Druck weiter erhöhen, um die Rechte der Kollegin durchzusetzen.

Die Uni zum Zahlen bringen!

Immer wieder arbeiten universitäre Hilfskräfte ohne Bezahlung, weil sie es versäumen ihre Folgeverträge rechtzeitig beim Personaldezernat zu unterschreiben. Ein verspätet unterschriebener Vertrag wird auf das Datum der Unterschrift geändert und die Gehaltszahlung verweigert, trotz geleisteter Arbeit. Dieser Missstand ist Folge der unnötig kurzen Befristung ihrer Verträge: Obwohl die Beschäftigung absehbar über einen längeren Zeitraum geht, werden zum Teil Verträge nur über wenige Wochen abgeschlossen. Diese Praxis bringt die Hilfskräfte zudem in eine prekäre Beschäftigungssituation, weil sie bei unangepasstem Verhalten befürchten müssen, ihren Folgevertrag zu riskieren.

Im Januar wandte sich eine von dieser Vorgehensweise der Uni betroffene studentischen Hilfskraft (SHK) an uns, welche nach erfolglosem Bemühen am Lehrstuhl, nun mit uns gemeinsam ihren Lohn erkämpft hat. Zunächst zeigte die Uni auf unser gewerkschaftliches Forderungsschreiben keine Bereitschaft, den Lohn nach zuzahlen: Daraufhin reichten wir Klage ein woraufhin eine Güteverhandlung vor dem Arbeitsgericht Gera für den 20. Juni 2018 angesetzt wurde. Kurzfristig wurde dieser Termin von der Uni abgesagt und nun doch Einigungsbereitschaft gezeigt. Nach kurzen Verhandlungen wurde eine Einigung erzielt und die Hilfskraft bekommt nun einen Großteil des vorenthaltenden Lohns ausgezahlt.

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11. Juli: Gewerkschaftlicher Kneipenabend

Liebe alle, um uns auch wieder einmal jenseits von Plena, Vorträgen oder sonstigen Veranstaltungen zu sehen, zu unterhalten und einfach eine gute Zeit zu haben, wird es am Mittwoch, den 13. Juni 2018 ab 21 Uhr, unseren nächsten gewerkschaftlichen Kneipenabend geben. Und zwar in unserem Gewerkschaftslokal Milly Witkop in der Bachstraße 22. Wir freuen uns, wenn ihr vorbei schaut. Bringt gerne alle eure Kolle­g_in­nen, Genoss_innen und natürlich Freund_innen mit – je voller, desto besser!

Unbezahlte Arbeit an der Uni – Aufruf zur Prozessbegleitung

+++ Güteverhandlung abgesagt – Uni bietet Einigung an +++

Im Fall der unbezahlten Studentischen Hilfskraft (SHK) steht am kommenden Mittwoch, den 20. Juni um 10:45 Uhr, die Güteverhandlung am Arbeitsgericht Gera an. Im der Güteverhandlung werden, ganz sozialpartnerschaftlich, beide Seiten unter Vorsitz eines Richters zusammen gebracht, um eine gütlichen Lösung der Konfliktes zu finden. Unsere Lösung kann natürlich nur sein, dass die SHK ihren Lohn bekommt!

Wir rufen zur Unterstützung der SHK auf – auch um die unzähligen individuellen Arbeitskonflikte in die Öffentlichkeit zu zerren – und fahren gemeinsam zum Prozess nach Gera. Treffpunkt ist Jena Westbahnhof 9:20 Uhr auf Gleis 2.

13. Juni – Kneipenabend im Lokal

Liebe alle, um uns auch wieder einmal jenseits von Plena, Vorträgen oder sonstigen Veranstaltungen zu sehen, zu unterhalten und einfach eine gute Zeit zu haben, wird es am Mittwoch, den 13. Juni 2018 ab 21 Uhr, unseren nächsten gewerkschaftlichen Kneipenabend geben. Und zwar in unserem  Gewerkschaftslokal Milly Witkop in der Bachstraße 22. Wir freuen uns, wenn ihr vorbei schaut. Bringt gerne alle eure Kolle­g_in­nen, Genoss_innen und natürlich Freund_innen mit – je voller, desto besser!

Kino im Lokal: LA NUEVE – DIE VERGESSENEN HELDEN DER BEFREIUNG

Aus feierlichen Anlass werden wir Dienstag den 8. Mai um 20 Uhr den Film La Nueve in unserem Lokal zeigen.

La Nueve ou les oubliés de la victoire, F 2009, 53 min, OmU, Regie: Alberto Marquardt

Die offizielle Geschichtsschreibung vergisst oftmals die wahren Helden. So erging es auch den Soldaten der 9. Kompanie in General Leclercs 2. Bewaffneter Division. Am 24. August 1944 waren sie die ersten, die ins befreite Paris einmarschierten. Ihr Kampf begann allerdings nicht an diesem Datum und endete hier auch nicht. Über zehn Jahre kämpften sie gegen den Faschismus in Europa. Die meisten unter ihnen waren Spanier und ihr Kampf begann 1936 gegen Franco und führte sie danach nach Frankreich, Nord-Afrika und vielen anderen Orten bis zu Hitlers Adlerhorst auf dem Obersalzberg, in der Hoffnung in ein befreites Spanien zurückzukehren. Sie waren einfache Arbeiter bevor sie zur Waffe griffen. Sozialisten, Kommunisten, Anarchisten, viele von ihnen Mitglied der anarchosyndikalistischen CNT, einige ehemalige Milizionäre der legendären Kolonne Durruti. Gemein war ihnen, dass sie nicht für die Interessen einer Nation kämpften oder wie es einer von ihnen ausdrückte: “Wir kämpften nicht für eine Fahne, wir kämpften für unsere Ideale, für die Freiheit.” Am Ende wurden ihre Hoffnungen im Kalten Krieg aufgerieben: Franco wurde ein Alliierter der “Freien Welt”…
Im Film erzählen die Überlebenden Luis Royo und Manuel Fernandez ihre Geschichte. Sie blicken zurück ohne Verbitterung und sprechen über diese Jahre mit dem Wissen, das Richtige gemacht zu haben. Und sie würden keinen Augenblick zögern, es wieder zu tun…

Solidarität muss praktisch werden

Seit 2012 befindet sich die Fabrik von Vio.Me in Thessaloniki (Griechenland) in der Hand ihrer Arbeiter*innen. Nach dem Bankrott des Unternehmens wurde die Fabrik besetzt und einiger Zeit später nahmen die Arbeiter*innen die Produktion ohne Chef in Eigenregie wieder auf. Zudem wurde die Produktion von chemischen Baustoffen auf biologische Reinigungsmittel umgestellt – bereits 2015 haben wir ihre Seife nach Jena impotiert. Sechs Jahre später hat sich die Situation wenig geändert. Die Fabrik ist nach wie vor besetzt und die Arbeiter*innen produzieren in Selbstverwaltung weiter.

Allerdings wurde der Vertrieb professionalisiert. Inzwischen kann über die Union-Coop aus Berlin das gesamte Sortiment von Vio.Me bestellt werden. Grund genug auch unsere Putzutensilien im Gewerkschaftslokal auf Vi.Me umzustellen und den Vertrieb der Seifen wieder aufzunehmen. Ihr könnt diese während unserer Öffnungszeiten bekommen.

Außerdem haben wir auch eine neue Lieferung des Olivenöl von Becollective auf Kreta bekommen und auch haben wir noch Kräutertee von SCOP-Ti vorrätig.

Weimar restaurant “Dal Pescatore” refuses to pay employee / Weimarer Restaurant „Dal Pescatore“ verweigert Gehaltszahlung

+++ german version below +++

A worker of the catering trade who has been employed by the Weimar “Dal Pescatore” restaurant as a full-time waiter demands the payment of his unpaid salary.

What’s the trouble?

Despite of several requests the worker has made to “Dal Pescatore” the salary wasn’t received. After 40 days of unpaid work and in response to this unlawful treatment, the worker was forced to leave his place of work claiming his right of retention (BGB § 273).

We, as wage earners, depend on this money to make a living, which is why we can’t afford to not be paid simply because our bosses don’t feel like paying. Weiter lesen „Weimar restaurant “Dal Pescatore” refuses to pay employee / Weimarer Restaurant „Dal Pescatore“ verweigert Gehaltszahlung“