Und plötzlich ging es doch ganz schnell. Zwei Tage vor der Güteverhandlung und direkt nach Anmeldung der Kundgebung kam doch noch ein Angebot des Stilbruchs für eine außergerichtliche Einigung. Mit sofortiger Wirkung und einer „pauschalen Aufwandsentschädigung“ in angemessener Höhe wurde das Arbeitsverhältnis nun einvernehmlich beendet. Die Gastro-AG der FAU Jena hat damit mal wieder erfolgreich demonstriert, dass es sich lohnt Arbeitskämpfe zu organisieren und offensiv zu führen.
Vorausgegangen war dem allen eine fristlose mündliche Kündigung, welche wir mittels Kündungsfristklage problemlos abwehren konnten. Die dadurch unwirksam gewordene Kündigung hatte zur Folge, dass der Betroffenen weiterhin Arbeit zustand um ihren Lebensunterhalt bestreiten zu können. Trotz mehrmaligen Nachhakens wurden allerdings keine Schichten mehr zugewiesen und somit auch kein Lohn mehr gezahlt. Diese „kalte Kündigung“ konnten wir natürlich ebenfalls nicht hinnehmen. Die FAU Jena ergriff daraufhin gewerkschaftliche Mittel, die zum Einknicken des Stilbruchs geführt haben und die entsprechenden Lohnausfälle werden nun gezahlt.
Fristlose, mündliche und kalte Kündigungen sind im Gastronomiebereich leider keine Seltenheit. Häufig werden vor allem Minijobs nicht als „richtige“ Jobs angesehen und entsprechende Mindeststandards missachtet. Als kämpferische Basisgeswerkschaft sehen wir es als unsere Aufgabe, gegen jene Zustände vorzugehen, gemeinsam mit Betroffenen Kämpfe zu initieren und auch materielle Ansprüche durchzusetzen. Letztendlich ist die Einhaltung der Mindeststandards aber nur der erste Schritt in Richtung größerer Auseinandersetzungen. Die Gastro-AG der FAU Jena arbeitet weiter daran, dafür die entsprechenden Strukturen aufzubauen. Unterstützt sie dabei: Organisiert euch! Startet Arbeitskämpfe!