FAU-Betriebsgruppe unterstützt Hörsaalbesetzung

Am 27. Mai 2024, einen Tag nach den Kommunalwahlen in Jena und anderen Städten in Thüringen, haben Studierende der Vernetzung „Rechtsruck Stoppen“ den Hörsaal 4 unserer Universität besetzt. Sie wollen einen permanenten Raum zur Vernetzung gegen die Bedrohung von Rechts schaffen.

Als Beschäftigte der Universität aus Wissenschaft und Verwaltung unterstützen wir die Besetzungsaktion. Sie stellt eine Form des studentischen Protests dar, für den wir und zahlreiche andere Gewerkschafter:innen, Arbeiter:innen und Studierende sich bei der Versammlung „Uni gegen Rechts“ am 7. Mai 2024 ausgesprochen haben.

Wir begrüßen es sehr, dass die Universitätsleitung verkündet hat, die Besetzung für eine Woche zu tolerieren, und hoffen, dass sie die Duldung rechtzeitig verlängert.

Wir rufen die Universitätsleitung auf, von repressiven Maßnahmen abzusehen, vor denen wir leider eine berechtigte Sorge haben: Wir erinnern uns, dass sie während der Besetzung des Hörsaals 1 zum Erhalt des Lehrstuhls für Geschlechtergeschichte im Herbst 2022 mit der gewaltsamen Räumung durch die Polizei drohte. Zu unserer Sorge trägt auch bei, dass die Universitätsleitung weiterhin an der Anfechtung des Arbeitsvertrags unserer Kollegin / unseres Kollegen Eli festhält, weil er/sie für friedliche Aktionen des zivilen Ungehorsams zum Schutz von Klima und Umwelt verurteilt wurde.

Gerade jetzt braucht es zivilen Ungehorsam, offene Räume, neue Ideen und den schonungslosen Austausch miteinander. Unsere Studierenden stehen nun dafür ein. Als Beschäftigte stehen wir an ihrer Seite. Und die Universitätsleitung hat die Chance, diese Räume zu tolerieren und so zu einer lebhaften demokratischen Kultur an unserer Universität beizutragen. Damit würde sie unserem Leitbild von „Light, Life, Liberty“ gerecht, das eben auch das Prinzip umfasst „Freiheit zu schützen und zu gestalten“.

Beschäftigte und Studierende gemeinsam gegen Rechts!

[ssba]

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