Jena, 16. Juli 2024
Am Mittwoch, dem 23. Juli um 14 Uhr findet vor dem MEWA-Gelände im Damaschkeweg 2 in Jena eine Kundgebung statt. Anlass ist der Fall eines ehemaligen migrantischen Mitarbeiters, der von dem Textilunternehmen MEWA nicht nur entlassen, sondern auch um seinen Lohn für eine Krankheitsperiode gebracht wurde.
Der Mann, der sechs Monate bei MEWA beschäftigt war, litt während seiner Tätigkeit unter starken gesundheitlichen Belastungen. Trotz ärztlicher Atteste und mehrfacher Bitten um eine gesundheitsschonendere Tätigkeit verweigerte das Unternehmen jede Unterstützung. Stattdessen stellte MEWA die Arbeitsunfähigkeit des Mitarbeiters infrage und zahlte den Lohn für die Krankheitszeit nicht aus.
„Das Verhalten von MEWA ist nicht nur unverantwortlich, sondern auch existenzbedrohend für mich und meine Familie”, sagt der Betroffene. „Ich fordere das Unternehmen auf, die ausstehende Lohnzahlung nachzuholen und sich für die Rechte seiner Mitarbeiter einzusetzen.“
Der Fall wirft auch Fragen bezüglich des Integrationspreises auf, den MEWA im Dezember 2023 für die herausragende Integration ausländischer Beschäftigter erhielt. „Es ist ein Skandal, dass ein Unternehmen, das für Integration ausgezeichnet wird, gleichzeitig migrantischen Mitarbeitern ihren gerechten Lohn vorenthält“, so eine Sprecherin der FAU Jena, welche im Fall unterstützt.
Die Kundgebung am 23. Juli soll nicht nur auf den Fall aufmerksam machen, sondern auch anderen Betroffenen Mut machen, sich gegen ungerechte Behandlung zu wehren. „Wir gehen davon aus, dass dies kein Einzelfall ist“, betont die Sprecherin. „Deswegen rufen wir alle Interessierten auf, vorbeizukommen und den Kollegen zu unterstützen.“
Für weitere Informationen und Interviewanfragen stehen wir gerne zur Verfügung.
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