Kategorie: Solidarität

  • Buchlesung: „Ist das System Tönnies passé? Welche Perspektiven haben Landwirtschaft, Schlachthöfe und Tierrechte?“

    28. Januar 2023 17 Uhr in der JG (Johannisstraße 14, 07743 Jena

    Die Fleischindustrie behandelt im großen Stil Arbeitsmigrantinnen wie Maschinen, die man bei externen Dienstleisterinnen anmietet, benutzt und nach Verschleiß austauscht.
    Weil es legal ist, viel Geld spart und Unternehmerinnen-Verantwortung auf ein Minimum reduziert, hat dieses miese Beschäftigungsmodell Schule gemacht.

    Die Zustände in der Fleischindustrie wurden von den Regierungen gewollt und geduldet, des Standortes Deutschland wegen. Dieses Zusammenspiel von Regierungen und Konzernen macht das „System Tönnies“ aus. Seine Abschaffung kann nicht durch Sozialpartnerschaft, Appelle und Runde Tische erreicht werden, sondern nur durch Kampf.

    Zeitgleich erschien der Sammelband „Das ‚System Tönnies‘ – organisierte Kriminalität und moderne Sklaverei“, in dem verschiedene Akteurinnen aus Gewerkschaften, Landwirtschaft, Tierschutz und Tierrechte, Kirchen, Wissenschaft und Umweltverbänden ihre Erfahrungen mit dem größten deutschen Fleischkonzern schildern. Das Buch traf somit genau den Nerv der Zeit. Seitdem gab es mit dem „Arbeitsschutzkontrollgesetz“ weitreichende arbeitsrechtliche Reformen in der Fleischindustrie. Die Probleme für Tierwohl, Umwelt und Arbeiterinnen sind damit trotzdem nicht gelöst. In einem zweiten Band (August 2022) ziehen verschiedene Autorinnen eine erste Bilanz und gehen auf weitere problematische Aspekte des „System Tönnies“ ein.
    Als FAU und den Tierbefreierinnen Jena befassen wir uns mit dem Tönnies-Werk in Weißenfels. Dort steht der größte Schlachthof Ostdeutschlands, der in beiden Büchern auch behandelt wird. In einer Lesung mit der Mitautorin Diana Harnisch vom BUND Weißenfels wollen wir auch in Jena die Aufmerksamkeit auf die Zustände in der Fleischindustrie richten. Wir werden zudem zu den Erfahrungen osteuropäischer Arbeiterinnen in Weißenfels und zur Schwierigkeit gewerkschaftlicher Organisierung berichten. Kommt vorbei!

  • FAU Jena ruft zu Protesten gegen Sozialkürzungen der Stadt Jena auf

    Aufgrund eines prognostizierten Rückgangs der Steuereinnahmen in 2021 will die Stadt Ausgaben kürzen. Nach dem Plan der Verwaltung, dem „Haushaltssicherungskonzept“ (HSK), sind von diesen Kürzungen ausschließlich die Bereiche Soziales, Umwelt, Bildung und Kultur betroffen. So möchte die Stadt – wie so oft in Krisen – die Reichen und die Unternehmen schonen und die Arbeiter:innen und kleinen Leute zahlen lassen. In den nächsten Wochen wird der Stadtrat über dieses oder alternative Kürzungsprojekte abstimmen.

    Als Gewerkschaft beteiligen wir uns am breiten Protestbündnis, das sich gegen diese Kürzungen gebildet hat. Gemeinsam mit vielen anderen Gewerkschaften, Mietergruppen, Vereinen und anderen Akteuren fordern wir:

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  • Kundgebungen gegen Antisemitismus und rechten Terror

    Vor einem Jahr hat ein Neonazi, Antisemit und Rassist in Halle/Saale die Synagoge, einen Dönerladen sowie Passant:innen angegriffen, mehrere Menschen verletzt und zwei ermordet.

    Als FAU Jena unterstützen wir die von den Falken Jena initiierte Gedenkkundgebung am 9. Oktober 17 Uhr auf dem Holzmarkt in Jena (zur facebook-Veranstaltung).

    Hinweisen möchten wir auch auf die Kundgebung der jüdischen Organisationen Jüdische Studierendenunion Deutschland und Base BERLIN sowie der Initiative 9. Oktober am 7. Oktober 16 Uhr am Steintor in Halle (zur facebook-Veranstaltung).

    Gemeinsam gegen Rassismus, Antisemitismus und rechten Terror!

  • Gewerkschaftliche Sprechstunde findet wieder statt!

    Ab dem kommenden Dienstag (26. Mai) bietet die FAU Jena wieder ihre wöchentliche Sprechstunde an. Da die Coronakrise nach wie vor nicht vorbei ist denkt bitte daran eure Maske mitzubringen. Außerdem kann es dazu kommen, dass wir euch bei großen Andrang bitten müssen vor dem Lokal zu warten, da der Raum bei Einhaltung der Abstandsregelungen nur sehr begrenzte Kapazitäten hat.

    Alle anderen Lokalveranstaltungen wie offenes Lokal oder Kneipenabend bleiben nach wie vor ausgesetzt.

  • Unterstützung für den Streik der rumänischen Erntehelfer*innen in Bornheim

    Am 15. Mai ist ein großer Teil von ca. 300 rumänischen Erntehelfer*innen auf dem Spargel- und Erdbeerhof von Ritter in Bornheim bei Bonn in einen Streik getreten. Die Hauptforderungen waren die Zahlung der ausstehenden Löhne und eine sichere Rückreise nach Rumänien. Die FAU Bonn hat mit den Arbeiter*innen Kontakt aufgenommen und unterstützt sie seitdem.

    Neben dem wilden Streik haben die Arbeiter*innen in Bornheim selbst und vor dem Insolvenzverwalter der Firma und vor dem rumänischen Konsulat in Bonn protestiert und sogar mit der rumänischen Arbeitsministerin, die auf Deutschlandreise war, verhandelt. Gemeinsam mit der FAU Bonn haben sie in der Presse in Deutschland und Rumänien für Aufsehen gesorgt.

    Dank des so erreichten Drucks kam es am 20. Mai zu Lohnauszahlungen. Die Arbeiter*innen wurden dabei in Wildwest-Manier in Zehnergruppen in Busse gesteckt und von grimmigen Sicherheitsleuten bewacht an unbekannte Orte gefahren. Außerdem wurden die, die es wollten, an andere Höfe vermittelt.

    Der Konflikt ist aber noch nicht abgeschlossen. Gegebenenfalls werden sich nun Gerichtsprozesse um offene Forderungen anschließen. Dazu werden weiterhin Spenden gesammelt. Ihr könnt Spenden an folgendes Konto überweisen:

    Kontoinhaber: FAU
    IBAN: DE25 3506 0386 1112 5200 05
    BIC: GENODED1VRR
    Verwendungszweck: Spargel Ritter