Das Fabrikkollektiv Ex-GKN in Berlin – gemeinsames Anschauen des Veranstaltungsmitschnitts

Samstag, 15. April, 16 Uhr, FAU-Gewerkschaftslokal in der Bachstraße 22 in Jena

Als die Arbeiter:innen des Automobilzulieferers GKN in Italien gekündigt wurden, haben sie kurzerhand das Werk besetzt. Sie wollen weiterarbeiten und dazu auf eine ökologische Produktion umstellen. Anfang März war eine Delegation der Arbeiter:innen zu einer Podiumsdiskussion mit Klima-Aktivist:innen in Berlin. Wir wollen uns den Video-Mitschnitt der Diskussion (Labournet.tv) gemeinsam anschauen und freuen uns über interessiertes Publikum.

Ziel der Veranstaltung war es auch Geld zu sammeln für die Neuausrichtung der Produktion. Dazu wurde eine Crowdfunding Kampagne gestartet, wo auch mehr Informationen über das Projekt zu finden sind: https://www.produzionidalbasso.com/project/gkn-for-future/

Verteidigen wir die besetzte VIO.ME-Fabrik in Griechenland

Seit 10 Jahren ist die VIO.ME-Fabrik in Thessaloniki in Griechenland in den Händen der Arbeiter:innen. Die Gewerkschaft der VIO.ME-Arbeiter:innen hatte damals erst um die ausstehenden Löhne gekämpft und anschließend die stillgelegte Fabrik besetzt, um den Verkauf zu verhindern. Die Produktion haben sie im Zuge dessen von Baustoffen auf biologische Reinigungsmittel umgestellt.

Seit 10 Jahren kämpfen die Arbeiter:innen nun um ihre Fabrik. Sie haben Angriffen und Versteigerungen getrotzt. Nun ist es Anfang Februar doch zu einer Online-Versteigerung an einen Fonds gekommen. Damit ist die Fabrikbesetzung und die Arbeiterselbstverwaltung in ihrer Existenz bedroht.

Seit 10 Jahren steht aber auch eine breite Solidaritätsbewegung aus Arbeiter:innen, Gewerkschaften und sozialen Bewegungen auf Seiten der Kolleg:innen von VIO.ME. Auch wir als FAU Jena unterstützen seit vielen Jahren die besetzte Fabrik.

Angesichts der neuen Bedrohung unser Freund:innen und Mitstreiter:innen erklären wir als Arbeiter:innen und Mitglieder der FAU Jena unsere Solidarität mit der besetzten VIO.ME-Fabrik. Neben einer Spende für die Kosten der aktuellen Kampagne zur Verteidigung der Werksbesetzung, schicken wir viele Grüße, viel Kraft und all unsere Solidarität nach Thessaloniki!

Wer sich informieren möchte, findet auf der Seite von labournet.de zahlreiche Artikel und Erklärungen: https://www.labournet.de/interventionen/solidaritaet/metalleutiki/

Buchlesung: „Ist das System Tönnies passé? Welche Perspektiven haben Landwirtschaft, Schlachthöfe und Tierrechte?“

28. Januar 2023 17 Uhr in der JG (Johannisstraße 14, 07743 Jena

Die Fleischindustrie behandelt im großen Stil Arbeitsmigrantinnen wie Maschinen, die man bei externen Dienstleisterinnen anmietet, benutzt und nach Verschleiß austauscht.
Weil es legal ist, viel Geld spart und Unternehmerinnen-Verantwortung auf ein Minimum reduziert, hat dieses miese Beschäftigungsmodell Schule gemacht.

Die Zustände in der Fleischindustrie wurden von den Regierungen gewollt und geduldet, des Standortes Deutschland wegen. Dieses Zusammenspiel von Regierungen und Konzernen macht das „System Tönnies“ aus. Seine Abschaffung kann nicht durch Sozialpartnerschaft, Appelle und Runde Tische erreicht werden, sondern nur durch Kampf.

Zeitgleich erschien der Sammelband „Das ‚System Tönnies‘ – organisierte Kriminalität und moderne Sklaverei“, in dem verschiedene Akteurinnen aus Gewerkschaften, Landwirtschaft, Tierschutz und Tierrechte, Kirchen, Wissenschaft und Umweltverbänden ihre Erfahrungen mit dem größten deutschen Fleischkonzern schildern. Das Buch traf somit genau den Nerv der Zeit. Seitdem gab es mit dem „Arbeitsschutzkontrollgesetz“ weitreichende arbeitsrechtliche Reformen in der Fleischindustrie. Die Probleme für Tierwohl, Umwelt und Arbeiterinnen sind damit trotzdem nicht gelöst. In einem zweiten Band (August 2022) ziehen verschiedene Autorinnen eine erste Bilanz und gehen auf weitere problematische Aspekte des „System Tönnies“ ein.
Als FAU und den Tierbefreierinnen Jena befassen wir uns mit dem Tönnies-Werk in Weißenfels. Dort steht der größte Schlachthof Ostdeutschlands, der in beiden Büchern auch behandelt wird. In einer Lesung mit der Mitautorin Diana Harnisch vom BUND Weißenfels wollen wir auch in Jena die Aufmerksamkeit auf die Zustände in der Fleischindustrie richten. Wir werden zudem zu den Erfahrungen osteuropäischer Arbeiterinnen in Weißenfels und zur Schwierigkeit gewerkschaftlicher Organisierung berichten. Kommt vorbei!

FAU Jena ruft zu Protesten gegen Sozialkürzungen der Stadt Jena auf

Aufgrund eines prognostizierten Rückgangs der Steuereinnahmen in 2021 will die Stadt Ausgaben kürzen. Nach dem Plan der Verwaltung, dem „Haushaltssicherungskonzept“ (HSK), sind von diesen Kürzungen ausschließlich die Bereiche Soziales, Umwelt, Bildung und Kultur betroffen. So möchte die Stadt – wie so oft in Krisen – die Reichen und die Unternehmen schonen und die Arbeiter:innen und kleinen Leute zahlen lassen. In den nächsten Wochen wird der Stadtrat über dieses oder alternative Kürzungsprojekte abstimmen.

Als Gewerkschaft beteiligen wir uns am breiten Protestbündnis, das sich gegen diese Kürzungen gebildet hat. Gemeinsam mit vielen anderen Gewerkschaften, Mietergruppen, Vereinen und anderen Akteuren fordern wir:

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Kundgebungen gegen Antisemitismus und rechten Terror

Vor einem Jahr hat ein Neonazi, Antisemit und Rassist in Halle/Saale die Synagoge, einen Dönerladen sowie Passant:innen angegriffen, mehrere Menschen verletzt und zwei ermordet.

Als FAU Jena unterstützen wir die von den Falken Jena initiierte Gedenkkundgebung am 9. Oktober 17 Uhr auf dem Holzmarkt in Jena (zur facebook-Veranstaltung).

Hinweisen möchten wir auch auf die Kundgebung der jüdischen Organisationen Jüdische Studierendenunion Deutschland und Base BERLIN sowie der Initiative 9. Oktober am 7. Oktober 16 Uhr am Steintor in Halle (zur facebook-Veranstaltung).

Gemeinsam gegen Rassismus, Antisemitismus und rechten Terror!

Gewerkschaftliche Sprechstunde findet wieder statt!

Ab dem kommenden Dienstag (26. Mai) bietet die FAU Jena wieder ihre wöchentliche Sprechstunde an. Da die Coronakrise nach wie vor nicht vorbei ist denkt bitte daran eure Maske mitzubringen. Außerdem kann es dazu kommen, dass wir euch bei großen Andrang bitten müssen vor dem Lokal zu warten, da der Raum bei Einhaltung der Abstandsregelungen nur sehr begrenzte Kapazitäten hat.

Alle anderen Lokalveranstaltungen wie offenes Lokal oder Kneipenabend bleiben nach wie vor ausgesetzt.

Unterstützung für den Streik der rumänischen Erntehelfer*innen in Bornheim

Am 15. Mai ist ein großer Teil von ca. 300 rumänischen Erntehelfer*innen auf dem Spargel- und Erdbeerhof von Ritter in Bornheim bei Bonn in einen Streik getreten. Die Hauptforderungen waren die Zahlung der ausstehenden Löhne und eine sichere Rückreise nach Rumänien. Die FAU Bonn hat mit den Arbeiter*innen Kontakt aufgenommen und unterstützt sie seitdem.

Neben dem wilden Streik haben die Arbeiter*innen in Bornheim selbst und vor dem Insolvenzverwalter der Firma und vor dem rumänischen Konsulat in Bonn protestiert und sogar mit der rumänischen Arbeitsministerin, die auf Deutschlandreise war, verhandelt. Gemeinsam mit der FAU Bonn haben sie in der Presse in Deutschland und Rumänien für Aufsehen gesorgt.

Dank des so erreichten Drucks kam es am 20. Mai zu Lohnauszahlungen. Die Arbeiter*innen wurden dabei in Wildwest-Manier in Zehnergruppen in Busse gesteckt und von grimmigen Sicherheitsleuten bewacht an unbekannte Orte gefahren. Außerdem wurden die, die es wollten, an andere Höfe vermittelt.

Der Konflikt ist aber noch nicht abgeschlossen. Gegebenenfalls werden sich nun Gerichtsprozesse um offene Forderungen anschließen. Dazu werden weiterhin Spenden gesammelt. Ihr könnt Spenden an folgendes Konto überweisen:

Kontoinhaber: FAU
IBAN: DE25 3506 0386 1112 5200 05
BIC: GENODED1VRR
Verwendungszweck: Spargel Ritter

Keine Kurzarbeit für Erzieher*innen!

In Jena scheint die Stadtverwaltung die Coronakrise nutzen zu wollen, um auf Kosten der Erzieher*innen der Kitas in freier Trägerschaft Geld zu sparen. Sie habe den freien Trägern gegenüber angekündigt, dass sie ihnen aufgrund der Kita-Schließungen die Mitteln kürzen wolle. Die Erzieher*innen sollen dann stattdessen Kurzarbeitergeld erhalten, was einer Gehaltskürzung von bis zu 40% gleichkäme, bzw. gegebenenfalls von der Kommune aufgestocktes Kurzarbeitergeld, was bedeuten würde, dass die Stadt sich auf Kosten der Erzieher*innen und Arbeitsagentur gesundstößt.

Kolleg*innen in den Betrieben berichten, dass ihre Arbeitgeber*innen sie teilweise richtiggehend gedrängt haben, schon jetzt Vereinbarungen zu unterzeichnen, die nicht nur jetzt die Anordnung von Kurzarbeit ermöglichen, sondern die Verträge so ändern, dass Arbeitgeber*innen künftig ohne Zustimmung des Arbeiter*innen einseitig Kurzarbeit anordnen können.

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Solidarität in der Coronakrise: Nachbar­schaftshilfe und gewerkschaftliche Beratung

Als Basisgewerkschaft FAU bringen auch wir uns in die Solidaritätsbewegung ein, die derzeit unter den Umständen des Ausnahmezustands und der wirtschaftlichen Krise in der Bevölkerung entsteht.

(1) Nachbarschaftshilfe

Wir unterstützen die in Jena-West entstandene Initiative zur Nachbarschaftshilfe, d.h. konkret Botengänge und Einkäufe für Risikogruppen und Menschen in Quarantäne. Alle Freiwilligen und alle, die auf Unterstützung angewiesen sind, können sich Montag bis Samstag, von 10 bis 14 Uhr unter der Nummer der Initiative melden: 0157 34527231.

Dabei sind folgende Hygienemaßnahmen zu beachten: Handschuhe tragen, Desinfektion, Husten und Niesen in Ellenbeugen, regelmäßiges Händewaschen, Kontakt mit Gesicht vermeiden, kein Direktkontakt mit den Übergabepersonen und Einkauf am abgesprochenen Ort abstellen, Geld im Umschlag entgegennehmen und Restgeld mit Kassenbon im selben Umschlag zurückgeben.

Wir rufen alle dazu auf, sich an Freund*innen, Bekannte und Nachbar*innen mit Kindern zu wenden und ihnen für Notfälle eine Betreuung ihrer Kinder anzubieten. Eine stabile 1-zu-1-Betreuung im Sinne einer Patenschaft und kurze Wege sind der Bildung von Gruppen vorzuziehen, um der Verbreitung des Virus entgegenzuwirken.

(2) Arbeitsrechte kennen und verteidigen

Wir stehen auch bei Fragen in arbeitsrechtlichen und gewerkschaftlichen Dingen zur Verfügung. Ihr könnt uns per E-Mail oder Telefon kontaktieren. Zeitnah veröffentlichen wir auf jena.fau.org Informationen zum Thema.

Die Freie Arbeiterinnen- und Arbeiter-Union (FAU) Jena ist eine Basisgewerkschaft für alle Berufe mit eigenem Büro in der Bachstraße 22. Wir setzen auf die direkte Beteiligung und Mitbestimmung der Mitglieder in allen Entscheidungen und Fragen.

Halten wir den Faschismus auf! Aufruf zur Bündnisdemonstration am 15. Februar in Erfurt

12.2. | 18:00 | Infoabend im Hörsaal 4 der Uni Jena in der Carl-Zeiss-Str. 3, siehe facebook

15.2. | 11:15 | Treff zur gemeinsamen Anreise zur Demo am Westbahnhof Jena

Als Freie Arbeiterinnen- und Arbeiter-Union (FAU) Jena unterstützen wir trotz zahlreicher Differenzen mit den aufrufenden Organisationen[1] die große Bündnisdemonstration vom 15. Februar 2020 in Erfurt und ihre grundlegende Botschaft: „Kein Pakt mit Faschist*innen – niemals und nirgendwo!“ Wir rufen alle Mitglieder und Sympathisant*innen dazu auf, mit uns gemeinsam an der Demonstration teilzunehmen.

Wir sehen die parlamentarische Zusammenarbeit von Konservativen, Liberalen und Faschisten bei der Wahl von Kemmerich zum Thüringer Ministerpräsidenten als kritischen Moment in der schleichenden Faschisierung unserer Gesellschaft und dieses Staates an, als einen Dammbruch. Wir wollen aber nicht vergessen, dass dieser Damm schon lange vorher dicke Risse hatte: CDU und FDP selbst sind von NSDAP-Mitgliedern mitgegründet worden, schwarz und blau arbeiten auf kommunaler Ebene schon länger zusammen, das will ein Großteil der rechtsorientierten Bevölkerung in Thüringen auch so und auch auf höheren Ebenen fanden sich schon vor dem 5. Februar entsprechende Statements. Auf der anderen Seite unterstützen wir aber nicht die rot-rot-grüne Regierung Thüringens. Auch unter ihr wurden in den letzten Jahren neonazistische Demonstrationen durchgeprügelt, Flüchtlinge deportiert und Kurd*innen und Antifaschist*inen von Verfassungsschutz, Polizei und Gerichten überwacht und verfolgt, während von grundlegender Umverteilung oder mutigen Sozialmaßnahmen keine Rede sein kann. Wir wollen etwas ganz anderes! Weiter lesen „Halten wir den Faschismus auf! Aufruf zur Bündnisdemonstration am 15. Februar in Erfurt“