Liebe Kolleg*innen von der FAU,
aus Anlass der Eröffnung Eures gewerkschaftlichen Treffpunkts senden wir Euch solidarische Grüße und freuen uns über diesen neuen kämpferischen Kondensationspunkt für aktive und aktivistische Politik. Für die anstehenden Projekte, die ihr in eurem Gewerkschaftslokal verwirklichen möchtet, wünschen wir euch viel Kraft, Unterstützung und Erfolg!
Neben den Arbeitskämpfen, die ihr mit den Beschäftigten an der Hochschule und in den Kneipen und Restaurants Jenas bereits führt, hoffen wir dass durch diesen neuen Ort die Vernetzung gewerkschaftlich interessierter Menschen aus ganz Jena befördert wird. Die Thematisierung von prekärer Beschäftigung und dem Zwang zu Lohnarbeit sowie die Kritik an Ausbeutung und den bestehenden Herrschaftsverhältnissen, die sich auch und insbesondere im Lohnarbeitssystem zeigen, sind auch für uns wichtige Grundlagen unserer Arbeit – nach außen und auch nach innen.
Für eine starke gewerkschaftliche Bewegung braucht es neben Informationen und Diskussionen vor allem gemeinsame Kämpfe zur Verbesserung der konkreten Situation von Menschen und zur Veränderung grundsätzlicher struktureller Bedingungen. Dafür werden wir alle viel Zeit und Engagement aufbringen müssen und wir hoffen, dass euch immer genug Raum bleibt, damit guter sozialer Austausch und die Freude an der gemeinsamen Arbeit nicht verloren gehen.
Ganz besonders freut uns, dass ihr mit der Benennung eures Lokals nach Milly Witkop an eine Person erinnert, die sich nach der Flucht vor antisemitischer Verfolgung ihr Leben lang als Anarchafeministin und Antimilitaristin engagiert hat.
Dauerhafte Solidarität kann dort entstehen, wo eine gemeinsame Problemanalyse, grundsätzlich gleiche Zielvorstellungen und eine reflektierte soziale Praxis zusammentreffen. Euer Lokal wird dafür einen weiteren wichtigen Beitrag leisten.
Solidarische Grüße
Cindy Salzwedel, Marie-Theres Piening und Mike Niederstraßer
für den LASS der GEW Thüringen