Rewe-Markt, Neue Mitte, Anfang November. Aus dem Nichts wurde unsere Genossin Lisa mitten in ihrer Schicht ins Büro zitiert, wo drei Vorgesetzte auf sie warteten. Sie sei aufgrund ihrer Krankentage „eine Belastung” für ihre Kolleg*innen und solle sofort einen Aufhebungsvertrag unterschreiben, um das Arbeitsverhältnis zu beenden.
Allein, ohne Vorbereitung, ohne gewerkschaftlichen oder anwaltlichen Beistand, in einem kleinen Raum und wortwörtlich von drei Vorgesetzten umringt – eine unfassbare Drucksituation. Mehrmals wiederholte Lisa, dass sie keinen Aufhebungsvertrag unterschreiben wolle, doch die Verantwortlichen beharrten lautstark darauf. Zu gehen traute sie sich nicht. „Ich war quasi eingekesselt”, sagte sie später über die Situation.
Aufgrund der immensen Belastungs- und Überrumpelungssituation sah sich Lisa gezwungen, den Aufhebungsvertrag zu unterschreiben. Sie musste ihn sogar selbst handschriftlich verfassen. Da sie den Aufhebungsvertrag zuvor abgelehnt hatte, sollte dieser nun schon zum 15. November und nicht, wie zunächst „angeboten”, zum Ende des Monats gelten. Als ob das nicht genug wäre, sollte sie auch noch ihre Schicht beenden. Als sie sich weigerte, wurde ihr gedroht, ihre Überstunden und ihren Resturlaub einzubehalten.
Anstatt eine Abfindung von ihrem Arbeitgeber zu erhalten, bekommt Lisa aufgrund des Aufhebungsvertrags auch kein Arbeitslosengeld – und muss nun um ihren Lebensunterhalt bangen.
Als Gewerkschaft unterstützen wir unser Mitglied. Nachdem unsere Gesprächsangebote seitens Rewe zurückgewiesen wurden, haben wir Klage eingereicht. Außerdem bereiten wir gewerkschaftliche Aktionen vor, um das Thema an die Kund:innen und in die Öffentlichkeit zu tragen.
Unsere Forderung an die Verantwortlichen ist klar: Sie sollen eine angemessene Kündigung mit uns vereinbaren!
Es ist untragbar, wie mit den Mitarbeitenden des Rewe-Markts in der Neuen Mitte umgegangen wird.
Schluss mit den Psycho-Spielchen und Mafia-Methoden!









