Kundgebungen vor Einrichtungen der Weimarer Giancarlo-Gruppe nach fristloser Kündigung

Nachdem eine Angestellte der „Gelateria Giancarlo“ fristlos gekündigt wurde, weil sie nach ihrem Trinkgeld gefragt hatte, fanden am Donnerstag dem 2. August vor der „Gelateria Giancarlo“ und dem Restaurant „Mi Piace“, beide Teil der Weimarer Restaurantkette „Gruppo Giancarlo“, Kundgebungen mit rund 20 Teilnehmer*innen statt.

Gute zwei Stunden lang wurden – begleitet von Redebeiträgen – Flyer verteilt und Gespräche mit den Passant*innen geführt. Diese zeigten sich größtenteils sehr aufgeschlossen gegenüber der Problematik und begrüßten die Aktion. Viele Gesprächspartner*innen äußerten, dass die miserablen Arbeitsbedingungen bei der Giancarlo Gruppe in der Stadt bekannt seien und berichteten teilweise von eigenen Erfahrungen als frühere Angestellte bzw. bei Bewerbungsgesprächen in den Einrichtungen der Giancarlo-Gruppe.

Die Chefetage der Gruppe inklusive der Inhaberin, der Italienerin Luana Guardati, wohnte beiden Kundgebungen bei. Der Geschäftsführer Uvé Abend ließ sich vor seinen Kund*innen dazu hinreißen, die ehemalige Angestellte während der Kundgebung vor der Gelateria zu bedrängen. Dabei wurde er auch gegenüber einem Kundgebungsteilnehmer, der ihn aufforderte, dies zu unterlassen, ausfällig – O-Ton: „Ich merk mir dein Gesicht!“. Auf Schulhofniveau ging es ebenso vor dem „Mi Piace“ weiter, wo die Kundgebungsteilnehmer*innen von einem weiteren Angestellten mit leitender Funktion angepöbelt wurden („Ich bin übrigens Gesichtschirurg, komm rüber!“, „Man sieht sich immer zweimal. Ich krieg euch alle.“ etc.). Chefallüren wie aus dem Bilderbuch, die uns nochmals zeigten, dass wir mit unserer öffentlichkeitswirksamen Aktion einen wunden Punkt getroffen haben.

Am Montag, dem 6. August 2018, geht es dann um 10.20 Uhr im Arbeitsgericht Erfurt, Erdgeschoss, Saal 3 mit der Güteverhandlung in diesem Fall weiter.

[ssba]

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert