Prüfungsberatung des StuRa der Uni Jena soll zusammengekürzt und Prüfungsberater gekündigt werden

In der morgigen Sitzung des Studierendenrates der Universität Jena soll ein Antrag behandelt werden, der eine „Umstrukturierung“ der Prüfungsberatung vorsieht. Diese läuft de-facto auf eine Kürzung des Angebots in der Prüfungsberatung und die Entlassung des aktuell beschäftigten Prüfungsberaters hinaus. Diese Maßnahme geht damit nicht nur zu Lasten der StuRa-Beschäftigten, sondern auch der Studierendenschaft insgesamt.

Konkret wird beantragt, die Prüfungsberatung bis 2020 „umzustrukturieren“ und sie künftig von einem freiberuflichen Anwalt durchführen zu lassen. Dieser solle sich einarbeiten und dann sieben Stunden pro Woche eine Sprechstunde anbieten. Im Antrag wird „positiv“ auf den Einspareffekt verwiesen. Der StuRa als Arbeitgeber habe dann keinen Urlaubsanspruch, kein Krankengeld etc. mehr zu bezahlen.

Unerwähnt bleiben die Negativeffekte. Mit sieben Stunden wird das Angebot von aktuell dreizehn Stunden pro Woche für die Studierenden der Uni Jena und der Ernst-Abbe-Hochschule Jena fast halbiert. Weiterhin wird der Anwalt auch die aktuell unbesetzte zweite Prüfungsberatungsstelle kompensieren müssen. Die Umstrukturierung läuft zudem auf die Entlassung des aktuell beschäftigten Prüfungsberaters hinaus, der jahrelange Erfahrung vorzuweisen hat. Letztlich ersetzt der StuRa so ordentliche Arbeitsverhältnisse durch ein prekäres Honorarverhältnis.

Der Antrag ist nicht von dem laufenden Konflikt um die Anpassung des Lohns der StuRa-Beschäftigten an das Tarifniveau zu betrachten. Der Prüfungsberater sowie der Personalrat der StuRa-Beschäftigten setzen sich unterstützt von der Basisgewerkschaft FAU dafür ein, das sie endlich den ihnen zustehenden Tariflohn erhalten. Der StuRa hingegen verschleppt die Lohnanpassung. Mit der Umstrukturierung würde der StuRa als Arbeitgeber also auch einen unbequemen Angestellten loswerden. Der Antrag stellt damit eine gewerkschafts- und arbeiterfeindliche Maßnahme dar.

Aus diesen Gründen fordert die Bildungssektion der FAU Jena an die StuRa-Mitglieder, den Antrag abzulehnen und sich stattdessen endlich für die seit Monaten überfällige Lohnanpassung für ihre Beschäftigten einzusetzen. Weiterhin rufen wir alle Studierenden und Interessierten dazu auf, an der kommenden StuRa-Sitzung und an der Diskussion um den Antrag teilzunehmen.

Die Sitzung findet am Dienstag, 5. Februar, ab 18 Uhr im Raum 114 in der Carl-Zeiss-Straße 3 statt.

[ssba]

One thought on “Prüfungsberatung des StuRa der Uni Jena soll zusammengekürzt und Prüfungsberater gekündigt werden

  1. Leider werden hier einige Fakten verdreht oder auch wichtige Informationen vorenthalten. Sehr schade, weil das Vorgehen des StuRa tatsächlich kritikwürdig ist. Was das Tarifniveau angeht: Der StuRa muss allen jetzigen und ehemaligen Angestellten, die bis Mai 2018 angestellt waren, eine Nachzahlung leisten. Die Einstufung des Tarifniveaus ist aber ein sehr großes und kompkexes Thema. Auf der letzten Sitzung wurde aber beschlossen, die Einstufung von einem bestimmten Unternehmen durchführen zu lassen. Es geht also auf die Zielgerade zu. Von Verschleppung zu reden ist hier schlichtweg polemisch.
    Außerdem muss man hier auch zwingend den Haushalt erwähnen. Gerade durch die teure Einstufung und die wahrscheinlich steigenden Lohnkosten hat der StuRa ein riesiges Defizit im Haushalt. 90000€ für 2019. Sollte man ebenso erwähnen.
    Trotzdem ist die Kürzung der Prüfungsberatung ein Unding und sollte verhindert werden.
    Nur recherchiert bitte ausgiebiger!

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